Bei Kindern mit diagnostiziertem AD(H)S fallen Defizite bei Mikro- und Makronährstoffen auf
Die übliche Diagnostik greift zu kurz, obwohl sie laut Leitlinie schon sehr umfassend sein müsste. Auch Störungen des hormonellen Gleichgewichts oder bestimmte Stoffwechselstörungen bzw. mitochondriale Störungen sollten beachtet werden.
Bekommt ein Arzt die umfassende leitliniengerechte ADHS Diagnostik bezahlt?
Nachdem Dein Arzt eine umfassende körperliche und neurologische Untersuchung bei Ihrem Kind durchgeführt hat und gewisse Blutwerte überprüft wurden, die Schilddrüsen- und Nierenfunktionswerte erhoben, der Elektrolyte- und Leberstatus festgestellt wurde sowie die Blutzuckerwerte, wird er auch einen Seh- und Hörtest gemacht haben. Er wird ausführlich nach anderen Medikamenten gefragt haben.
Es wurden sicherlich fragliche Teilleistungsstörungen getestet sowie ein Konzentrationstest und eventuell ein Intelligenztest durchgeführt, eine ausführliche Familienanamnese erhoben und Deine derzeitige Lebenssituation inklusive des Medienkonsums und der Bewegungsmöglichkeiten und -dauer erfragt.
Auch die Lehrer oder Erzieher haben einen Fragebogen zu ADHS erhalten falls die Symptome deutlich ausgeprägt sind, mindestens seit 6 Monaten bestehen, in verschiedenen Lebensbereichen auftreten (also nicht nur in der Schule oder nicht nur zu Hause), im Vorschulalter begonnen haben und von der altersgemäßen Entwicklung deutlich abweichen.
Es wurde versucht, die Impulsivität im Handeln, Sprechen und in den Emotionen, die Hyperaktivität, die beeinträchtigte Aufmerksamkeit, die mangelnde Selbststeuerung genauer zu fassen.
Es ist auch eine ADHS Fragebogen an Dich gegangen und es wurde das Sozialverhalten, Ängste, Depressionen, Tics, Schulstress, Traumata usw. erfragt.
Dein Arzt wird vor allem auch gemäß den Leitlinien folgendes ausgeschlossen haben:
- affektive Störungen
- Angststörungen
- Schizophrenie
- tiefgreifende Entwicklungsstörungen
- organische Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können
- hirnorganische Störungen
- frühe Hirnschäden
- Epilepsie
- Hormonelle Dysbalancen
- Schilddrüsenfunktionsstörung
- Sehstörungen
- Hörstörungen
- Infekte
- Vergiftungen
- Angststörungen
- affektive Störungen
- Anpassungsstörungen
- Belastungsstörungen
- Ticstörungen
- Intelligenzminderung
- Störungen des Sozialverhaltens
- usw.
All das macht deutlich, dass ADHS eine Ausschlussdiagnose ist.
Wenn all dies nicht zutrifft, erst dann dürfte die Diagnose ADHS gestellt werden!
Nochmal:
Wenn all dies nicht zutrifft, erst dann dürfte die Diagnose ADHS gestellt werden!
Übrigens: Wurde auch ausdrückliche ein pFAS ausgeschlossen? Ein partielles fetales Alkoholsyndrom? Kommt nicht so selten vor. Man rechnet mit mindestens 4 000 -10 000 betroffenen Kindern. Pro Jahr.
Und weiter:
Falls der Arzt eine medikamentöse Behandlung in Betracht zieht, wird er Dich intensiv über die möglichen UAWs aufgeklärt haben (unerwünschte Arzneimittelwirkungen = Schadensmöglichkeiten), die möglichen Risiken und einen Einnahmeplan (mit Pausen) besprochen haben.
Er wird Dir ein begleitendes Trainingsprogramm für die Eltern und ein Konzentrationstraining bei einer Erziehungsberatungsstelle oder einem Psychologen für Dein Kind vorgeschlagen haben. Evtl. auch noch bei entsprechender „Komorbidität“ (Begleiterkrankung) eine psychotherapeutische Behandlung von Ängsten.
Natürlich hast Du an der Schule des Kindes Lehrer (bzw. Erzieherinnen in der Kita), die zu diesem Thema fortgebildet sind und entsprechende Maßnahmen kennen.
All dies ist geschehen.
Oder etwa nicht?
Wurden wirklich alle relevanten Faktoren erfasst?
Kann es sein, dass es noch andere Faktoren gibt, die ähnliche Symptome hervorrufen und überprüft werden müssten?
Immerhin 10% der ADHS Kinder sollen von einer Diät profitieren. Bei der wird festgestellt, auf welche Nahrungsmittel das Kind mit entsprechenden Symptomen der Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität reagiert. Wenn man das nicht durchführt, woher will man es dann wissen? Mit einem einfachen Allergietest ist das nicht sicher feststellbar. Schon eher mit einem Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Nicht zu vergessen die Farbstoffe! Und all die anderen Nahrungsmittelzusätze.
Tatsächlich ist man mit der richtigen Ernährung (nicht Diät) schnell bei weitaus höheren Prozentzahlen wie der Lehrer und ADHS Fachmann Friedrich Klammrodt berichtet.
Sind Kinder mit ADHS und ADS schwermetallbelastet?
Rauchen in der Schwangerschaft, Blei (alte Wasserleitungen), Quecksilber und Cadmium sind relevante Faktoren, die zu ähnlichen Symptomen der Unkonzentriertheit, Nervosität usw. führen.
Aluminium (aus Mehl, Dosenblech, Deos, Zahnpasta, Nasensprays, Aluminiumfolie (im Zusammenhang mit Salz, Säure, Metall) Impfungen usw. usw.) beeinträchtigt erheblich den Stoffwechsel anderer Spurenelemente und Mineralstoffe wie Eisen und Magnesium.
„Bei den Lebensmitteln ist auch im Fall von Aluminium auf E-Nummer bei den Zutatenangaben zu achten. Hinter diesen künstlichen Farb- und Zusatzstoffen verbergen sich häufig Aluminiumverbindungen. Vor allem Fertig-Backwaren, Backmischungen, gebleichtes Mehl, Fertigkuchenteig, Donuts, Waffeln, Laugenbrezeln, farbige Süßigkeiten, Vanillepulver, Kaffeeweißer als auch Käse und Tafelsalz sind häufig belastet. Im Einzelnen handelt es sich bei den Zusatzstoffen um den Farbstoff Aluminium (E173), um die Stabilisatoren Aluminiumsulfat (E520), Aluminiumnatriumsulfat (E521) und Aluminiumammoniumsulfat (E523), um die als Trennmittel eingesetzten Kieselsalze Natriumaluminiumsilikat (E554), Kaliumaluminiumsilikat (E555) und Calciumaluminiumsilikat (E556) sowie um Calciumaluminat (E598).
Wissenschaftler sind sich einig, Aluminium ist für jede Lebensform bedrohlich, da es sämtliche Formen von Gewebe schädigt. Es wirkt neurotoxisch auf das Nervensystem und kann somit als Nervengift bezeichnet werden. Zwar wird Aluminium generell weniger gefährlich eingestuft als die Schwermetalle Quecksilber, Arsen, Blei und Cadmium, jedoch werden wir mit diesem Leichtmetall wesentlich häufiger konfrontiert. Zudem lagert sich aufgenommenes Aluminium langfristig im Gehirn und in den Knochen ab. Die Gefahr von Aluminium besteht also vor allem in seiner Langzeitwirkung in unserem Körper.“
[nicht alle der oben genannten Verbindungen werden toxisch wirken]
Besonders erschreckend sei der Aluminiumgehalt in industriell hergestellter Babynahrung.
Ist das bei der Blutuntersuchung erfasst worden? Wenn nein, warum nicht?
Fehlen Kindern mit ADHS und ADS Vitamine und Co?
Wurde der Magnesium-, der Zink- und Vitamin B3 und B6-Spiegel gemesssen?
Nahrungsmittelallergien sind nur ein Teil des Problems. Schon gar nicht die Ursache. Eher könnte man sie als Komorbidität bezeichnen. Und die Erfahrung lehrt, dass nicht jedes Kind auf eine Phosphat- oder sonst wie reduzierte Kost mit dem Nachlassen oder Verschwinden der Symptome reagiert.
„Viele Eltern und auch erwachsene Betroffene suchen nach Alternativen zu den meist üblichen pharmakologischen Therapien mit Methylphenidat. Es gibt mehrfache Hinweise aus Studien über den Zusammenhang der Versorgung mit Mikronährstoffen und dem Auftreten und Schweregrad der AD(H)S-Symptomatik. Durch eine gezielte Zufuhr geeigneter Mikronährstoffe konnte eine Verbesserung der AD(H)S-Symptomatik erreicht werden. Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente sind für den Neurotransmittermetabolismus und damit auch für die psychische Befindlichkeit und Hirnleistungsfähigkeit von herausragender Bedeutung.“ (Dr. med. Hans-Günter Kugler, Oktober 2007 im Newsletter des www.diagnostisches-centrum.de)
Wir wissen, dass ADHS Kinder zu wenig Zink haben. Und der Dopamintransporter braucht Zink. Sie haben zu wenig Magnesium, Eisen, B-Vitamine (bes. B6), verschiedene Aminosäuren, Omega 3-Fettsäuren usw. Sie haben in der Regel ein sehr schlechtes Aminosäureprofil.
Alles Lebensstoffe, die das Gehirn braucht , um richtig zu funktionieren. Um sich überhaupt erst richtig zu bilden! In der Regel soll durch eine entsprechende Ergänzung 40-60% der Kinder geholfen werden können.
Haben ADHS und ADS Kinder schon vor der Geburt zu wenig Mikronährstoffe bekommen?
- Zuwenig Folsäure, B6, Zink verursacht durch die vorher genommene Anti-Baby Pille
- Zuwenig Kalium, Magnesium, Vitamin A, D, E, K durch Abführmittel
- Zuwenig Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Vitamin A, B2, Folsäure durch Antibiotika. (Gibt es Untersuchungen zur Häufigkeit der Antibiotikaeinnahme bei Müttern von ADHS Kindern? Und bei den Kindern?)
- Zuwenig Kalzium, Eisen, Vitamin B2, B6, C, Folsäure durch Schmerzmittel
- Zuwenig Vitamin A = Retinol (was zu einer Unterfunktion der Dopaminrezeptoren führen kann) (Carotinoide reichen da nicht)
- Zuwenig von allem, weil die Mutter sich evtl. schon nicht optimal ernährt hat
- Möglicherweise in Unkenntnis der Zusammenhänge zuviel Nudeln, Pizza, Brot gegessen wurden, statt Eiweiß, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, gesunde Fette, Ballaststoffe.
„Erstellt man von diesen Kindern Neurostressprofile, so sieht man Mängel wie bei einem ausgeprägten Burn-out Syndrom und mehr. Und hier beginnt die Behandlung … NICHT mit Ritalin u.ä., sondern mit der Substitution der verlustigen Vitalstoffe in hohen und höchsten Dosen.“ (Dr. Gahlen)
Vitamin D spielt neben Vitamin C und E die bedeutsamste Rolle im Immunsystem. Ohne die großen Drei und Magnesium, Zink & Co geht gar nichts. Da werden auch die dringend benötigten Aminosäuren nicht zu wichtigen Eiweißen aufgebaut. Es fehlen schlichtweg die notwendigen Enzyme. Aminosäuren sind die Bausteine für Eiweißverbindungen. Daraus wird der Körper im Wesentlichen gebaut. Für diesen Prozess müssen alle Baustoffe vorhanden sein, um die entsprechen Enzyme (=Reaktionshelfer) zur Verfügung zu stellen. Und die brauchen Magnesium und Eisen und Zink und und … in genügender Menge.
Somit kann auch nicht „entgiftet“ werden, was alles an Fremdstoffen in den Körper gekommen ist.
Und die Darmflora liegt derweil durch Antibiotika darnieder.
Nutzt Methylphenidat Kindern mit ADHS langfristig?
Akut und symptomatisch? Ja. Vor allem nimmt es den unglaublichen Stress aus den Beziehungen. Da sind alle froh. Ich verstehe das. Ich kenne es aus erster Hand aus meiner Tätigkeit als Motopäde. Und wenn ich nicht wüsste, dass noch etwas anderes möglich ist, würde ich folgende Fragen nicht stellen wollen.
Ändert Methylphenidat die mangelnde Reaktionskontrolle? Kann sich das Kind anschließend sprachlich besser selber steuern? Kann es Dinge, die es sagen will, besser bzw. überhaupt im „Arbeitsspeicher“ halten? Kann es seine Impulse besser kontrollieren? Ist seine Ausdauer verbessert, die Aufmerksamkeit fokussierter, die Fähigkeit seine Wahrnehmung zu selektieren verbessert? Braucht es nicht mehr ständig neue Reize weil Monotonie, Wiederholung, Gleichförmigkeit das Kind unruhig und reizbar machen?
Haben sich die exekutiven Funktionen verbessert (Arbeitsgedächtnis mit den Komponenten Handlungsabsicht, -planung und Erinnern; Selbstregulation; kognitive Flexibilität?)
Leider lautet die unmissverständliche Antwort aus den wissenschaftlichen Untersuchungen: Nein.
Es gibt keinen dauerhaften positiven Effekt.
Damit wird die Dauereinnahme begründet, obwohl auch unter Medikamenteneinnahme die positiven Effekte (außer der Reaktionsdämpfung und einer gewissen Zunahme der Konzentrationsfähigkeit) nicht verlässlich sind.
Die Techniker Krankenkasse warnte vor einer voreiligen Diagnose und medikamentösen Behandlung bei ADHS. „Denn die Langzeitfolgen von Ritalin und Co. sind noch nicht erforscht und die Nebenwirkungen sehr umstritten.“ Bei einer falschen Dosierung können Angstzustände, Appetitlosigkeit oder auch Wachstumsstörungen die Folge sein. Psychopharmaka sollten deshalb nicht voreilig verschrieben werden, und es sollte immer zuerst überprüft werden, ob noch andere Ursachen vorliegen.
Deshalb dürfte kein Kind die Diagnose ADHS bekommen, wenn nicht die Nährstoffsituation, die Belastungssituation mit toxischen Stoffen und die mitochondriale Dysfunktion (KPU) untersucht worden ist.
Die Ursache für ADHS ist nicht der vermutete Dopaminmangel. Das ist nur ein Symptom. Wie kommt es zustande? Wie können wir die Ursache beheben?
Mein Angebot für Kinder mit ADHS und ADS
Eine Mikronährstoffuntersuchung mit ADHS Profil wird von Laboren mit denen ich zusammenarbeite durchgeführt. Ebenso eine entsprechende Stuhlanalyse. Auch die Schwermetallbelastung wird überprüft.
Vor allem wird eine mögliche KPU (Kryptopyrrolurie – s. ganz unten) überprüft. Über 90% der ADHS Kinder sollen daran leiden.
Dann: Gezielte Anhebung der jeweiligen Defizite.
Und ganz wichtig: Eine darauf abgestimmte Veränderung der Ernährungsgewohnheiten (siehe unten Teufelskreis Zucker).
Das macht nur Sinn, wenn die ganze Familie mitmacht. Die werden alle etwas davon haben. Mehr Fitness, bessere Gesundheit, höhere Leistungsfähigkeit – und weniger Stress!
Was passiert wenn Tryptophan, Serotonin und Zink fehlen?
Methylphenidat ist ein vollkommen synthetischer amphetaminähnlicher Stoff.
„Methylphenidat wirkt [bei Erwachsenen] anregend und aufregend. Es unterdrückt Müdigkeit und Hemmungen und steigert kurzfristig die körperliche Leistungsfähigkeit. Normalerweise bei körperlicher Überlastung auftretende Warnsignale wie Schmerz und Erschöpfungsgefühl werden vermindert. Methylphenidat hemmt den Appetit.“
Wie jedes psychisch wirksame Medikament fordert es vom Körper Stoffe an. Es minimiert die zu Verfügung stehenden Lebensstoffe noch mehr!
Stress – und wer möchte bezweifeln dass ADHS Kinder Stress haben (und ihre Eltern, Erzieher, Lehrer …) – lässt die Cortisolausschüttung aus der Nebenniere dramatisch ansteigen. Das führt wiederum und zusätzlich zum Anstieg der Blutzuckerwerte und verstärkt den Teufelskreis der darauffolgenden Unterzuckerung mit seiner erneuten Adrenalinausschüttung.
Chronischer Stress verursacht noch eine Menge andere negative Folgen im Körper. Zum Beispiel vermindert er die Verfügbarkeit von Tryptophan (siehe weiter unten).
Ein Überangebot von Zucker im Körper führt zu einer Zunahme der proinflammatorischen (entzündungsfördernden) Zytokine. Ein Anstieg der Zytokine bewirkt unter anderem einen beschleunigten Tryptophanabbau mit einer Verschlechterung der Serotoninsynthese.
Aminosäuren sind die Bausteine für Eiweißverbindungen. Acht davon müssen wir von außen unbedingt und in genügender Menge zuführen. Kinder sogar noch zwei mehr. Daraus wird der Körper im Wesentlichen gebaut. Für diesen Prozess müssen alle Werkzeuge vorhanden sein, um die entsprechen Enzyme (=Reaktionshelfer) zur Verfügung zu stellen. Diese Werkzeuge sind ganz wesentlich bestimmte Mikronährstoffe.
Serotonin ist so ein Eiweiß. Ein Hormon. Ein Botenstoff im Gehirn. Es wird als Glückshormon bezeichnet. Brauchen wir für ein ausgeglichenes Gefühlsleben. Regelt den Schlaf-Wach-Rhythmus und das Schmerzempfinden. Ein Mangel bedeutet: Wir werden ängstlich, unzufrieden, grundlos gestresst, unerträglich zickig, miserabel gelaunt, anfällig für Migräne und Depressionen.
Serotonin wird nur hergestellt, wenn wir genug Zink im Blut haben. Und aus Serotonin wird Melatonin. Melatonin ist ein Hormon, das für den Schlafrhythmus sorgt. Darüber hinaus hat Melatonin eine lebenswichtige Steuerungsfunktion. Es synchronisiert alle Zellen im Körper. Sorgt dafür, dass keine aus der Reihe tanzt. Die Chronobiologie sagt, dass eine mögliche Ursache für ADHS das Auseinanderfallen der inneren Synchronizität von Körper und Gehirn ist.
Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure. Notwendige Vorstufe von Serotonin und Melatonin und von Vitamin B3. Verbessert die Aufnahme von Zink. Muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Lysin – eine andere essentielle Aminosäure – verbessert die Aufnahme von Tryptophan. Tryptophan kommt in unserer Nahrung am wenigsten vor. Ist daher ein Engpass Nährstoff. Und: Der Bedarf ist individuell sehr verschieden!
Jedes Erhitzen von Lebensmitteln kostet Lebensstoffe, vermindert den Gehalt an B-Vitaminen (besonders B6), an Vitamin C, Magnesium, Mangan, Omega-3-Fettsäuren und Zink. (Ja, genau, das sind Lebensstoffe, die bei ADHS Kindern zu wenig vorhanden sind!).
Besonders ein Mangel an Vitamin-B6 sowie Magnesiummangel wirken sich äußerst nachteilig auf den Aufbau von Serotonin aus.
„Fehlen also Vitamine oder Mineralien auch nur ein bisschen, dann werden die wenigen noch vorhandenen zunächst für die essentiellen Proteine verwendet. Diese werden weiter genügend produziert. Auf Kosten der nicht essentiellen vitaminabhängigen Proteine. Die gehen baden. Das Resultat ist „der Anstieg innerlicher Zerstörung, ein ansteigendes Krankheitsrisiko.“ (nach Prof. Ames)
Wie wirken Limonade, Nudeln und Pizza bei ADHS ?
Das allerwichtigste ist aber der Ausstieg aus dem Teufelskreis des Zuckers. Eine hohe Aufnahme von Kohlenhydraten durch Nudeln, Pizza, Pommes Frites, Brot und Brötchen, Fertigprodukte usw. und anderen Zuckern in Limonaden, Süßigkeiten, usw. führt zu einer Achterbahnfahrt der Insulinversorgung im Körper. Meiner Erfahrung nach wird dies bei Kindern, die Ritalin u.ä. bekommen, noch verstärkt und andererseits durch den verminderten Appetit dramatisch in die Unterversorgung an lebenswichtigen Nährstoffen getrieben.
Zusätzlich wird die Darmflora massiv gestört und verändert. Das hat Auswirkungen auf die Nährstoffaufnahme, die Überfrachtung des Immunsystems mit unerwünschten Stoffen und Entwicklung nicht erkannter Allergien. Tatsächlich wirkt sich der Zustand des Darms auch auf die Emotionen aus!
Mit ZZ (Zero Zucker = Null Zucker) erledigen sich auch die künstlichen Farbstoffe und Aromastoffe mit ihren allergenen Wirkungen. (An den kritischen Leser: Zucker ist hier eine grobe Verallgemeinerung).
Es mag gelingen ein Kind (und vor allem die Eltern) zu einer anderen Ernährungsweise zu bewegen.
Warum dies oft nicht gelingt, kann Dr.med. Michael E. Platt in seinem Buch Die Hormonrevolution begründen
„ Immer wenn dem Gehirn Zucker fehlt, kann es nicht fokussieren. Die Ursache des niedrigen Zuckerspiegels ist eine Überproduktion von Insulin. Die Hypoglykämie [Unterzuckerung] verursacht bei Kindern ein Verlangen nach Essen, nach zuckerhaltigen Nahrungsmitteln, wie Obst, Saft, Limonade und Süßigkeiten. … [Der Körper versucht nun auch Eiweiß in Zucker umzuwandeln.]
Dies wird durch das sympathische Nervensystem ausgelöst, was bedeutet, dass im Körper Adrenalin ausgeschüttet wird, um den Blutzuckerspiegel anzuheben. Adrenalin ist also natürliches „Speed“, das diese Kinder hyperaktiv macht [inklusiver aller „Ausraster“. Die typischen zentralnervösen Symptome treten auf wie Gereiztheit, Verwirrtheit, Konzentrations- und Koordinationsstörungen, aggressive Ausbrüche …].
Während der Körper Adrenalin produziert, verursacht der niedrige Blutzuckerspiegel gleichzeitig ein Verlangen nach zuckerhaltigen Nahrungsmitteln. Der Verzehr von Süßigkeiten führt dann zu einer Überproduktion von Insulin, was wiederum zu einem Absinken des Zuckerspiegels führt; dies verursacht Konzentrationsprobleme und führt zu einer Überproduktion von Adrenalin, was die Hyperaktivität wieder verstärkt usw. …
Wenn man diese Störung unter dem Gesichtspunkt einer hormonellen Ursache behandelt, kann man AD(H)S in den meisten Fällen ohne diese drogenähnlichen Medikamente heilen.
…
Jeder Elternteil vererbt seine Hormone [daher die familiäre Häufung von ADHS]. Wenn eine Mutter östrogendominant ist, hat sie gleichzeitig einen Progesteronmangel. Jeder Mensch, der einen niedrigen Progesteronspiegel hat, produziert zu viel Insulin, was eine Unterzuckerung auslöst und in der Folge möglicherweise auch die erwähnten Störungen. …
Der Psychiater würde [ seltsamerweise] einem 9 Jahre alten Jungen lieber potenziell lebensgefährliche Medikamente mit vielen Nebenwirkungen verabreichen, als ein körpereigenes bioidentisches Hormon, das in der richtigen Dosierung überhaupt keine Nebenwirkungen hat.“
(Bioidentische Hormone haben exakt den gleichen Aufbau wie die körpereigenen Hormone. Dafür wird vorwiegend das aus der Yamswurzel gewonnene Diosgenin verwendet).
Hinweis
Diese Informationen sind nur zu Ihrer Information, nicht als Anleitung zur Selbstdiagnose oder Therapie bestimmt.
Mein Angebot für Kinder mit ADHS und ADS
Überprüfung des Hormonstatus mittels Speicheltest und gegebenenfalls (vorübergehende) Substitution.
Und es gibt noch mehr! Etwas, das sogar inzwischen an erster Stelle bei der Diagnostik stehen sollte.
Überprüfung der KPU = Kryptopyrrolurie.
„Beim Pyrroluriker fallen aufgrund einer enzymatischen Störung der Blutbildung wesentlich mehr Pyrrole an. Diese werden über den Urin unsichtbar (daher „Krypto….“) an Vitamin B6 und Zink gebunden ausgeschieden. Die Pyrrolsausscheidung – und mit ihr die B6- und Zinkausscheidung [bei Zinkmangel Mangan oder Eisen] – ist normalerweise größer als die Aufnahme dieser beiden Vitalstoffe, selbst bei einer ausgewogenen Ernährung. In der Folge muss der Organismus mit einem stetigen und normalerweise immer größer werdenden Mangel dieser beiden Mikronährstoffe leben lernen. Vitamin B6 liegt in seiner aktiven Form als Pyridoxal-5-Phosphat im Blut vor und ist bei über 100 Stoffwechselvorgängen beteiligt. Seine wichtigste Funktion erfüllt B6 im Stoffwechsel der Eiweiße bzw. Aminosäuren. Für die Umwandlung des Vitamins in seine aktive Form ist eine genügende Menge Zink und Vitamin B2 notwendig.
Vitamin B6 ist unverzichtbar für die Gewinnung der Energie aus den Kohlenhydrat- und Eiweißspeichern. Es ermöglicht die Bildung der Neurotransmitter aus den kleinsten Eiweißbausteinen. Fehlt es, können die entsprechenden Gehirnbotenstoffe (Serotonin, Noradrenalin und Dopamin) nur in unzureichendem Maße gebildet werden. Damit sind Störungen der Gehirnfunktion wie Gedächtnis- und Lernstörungen quasi vorprogrammiert.
Vitamin B6-Mangelssymptome: Unwohlsein am Morgen, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Blutarmut, Depressionen, fehlende Erinnerung an Träume [Schwierigkeiten beim Lesen, häufige Wutanfälle] und vor allem eine gestörte Glukoseversorgung des Gehirns, worauf der menschliche Organismus mit einer verstärkten Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin reagiert. Dieses Hormon befähigt den Menschen zu körperlichen Höchstleistungen. Leider erfolgt die Freisetzung des Hormons auch während der Schulzeit. Den Energieüberschuss bauen betroffene Kinder z.B. über körperliche Unruhe und Zappelphillipp-Verhalten ab. Eine Kryptopyrrolurie kann also Auslöser für Hyperaktivität sein.
Zink ist an sehr vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Das verwundert nicht, denn es ist Bestandteil von mehr als 200(!) Enzymen und beschleunigt oder verlangsamt Stoffwechselvorgänge, steuert so auch die Bildung und Freisetzung von Neurotransmittern und spielt u.a. eine wichtige Rolle bei der Zellteilung.
Fehlendes Vitamin-B6 verhindert einen ausreichenden Abbau von Histamin (verantwortlich für das Erscheinen allergischer Symptome) im Darm mit nachfolgenden Allergiesymptomen auf Pollen oder Nahrungsmittel. Diese Allergien müssen jedoch nicht wirklich gegeben sein, es kann sich um Scheinallergien aufgrund eines Überangebots an Histamin wegen des gestörten Histaminabbaus handeln, der primär über einen Mangel an Vitamin B6 nicht richtig funktionieren kann.“
(Quelle: Elmar Schuerr auf seiner Webseite)
Übrigens sollte auch bei Kindern mit einer Autismusspektrumstörung auf Kryptopyrrolurie getestet werden.
Dr. William J. Walsh benennt nach 40 000 Untersuchungen die Häufigkeit von Pyrrolüberschüssen bei Menschen mit psychischen Krankheitsbildern bei ADHS mit 18%, bei Autismus mit 35%, bei Depression mit 42%, bei bipolarer Störung mit 35%.
Außerdem:
- Überprüfung der Halswirbelsäule auf ihre Stabilität (nach Kuklinkski) und Subluxionen durch eine chiropraktische Behandlung
- Überprüfung von persistierenden (noch bestehenden) Restreflexen aus der kindlichen Entwicklung (RIT Trainerinnen).
Wir erarbeiten einen auf Dich abgestimmten, familienangepassten Plan für einen definierten Zeitraum. Es erfolgt eine allmähliche Umstellung auf eine „genetisch korrekte und darmfreundliche Kost“ nach Dr. Natasha Campell-BcBride und anderen. Erweitert um eine auf Dein Kind zugeschnittene Ergänzung mit lebenswichtigen Nährstoffen auf Grund der entsprechenden Blutuntersuchungen.
Sinnvollerweise wird die medikamentöse Therapie noch fortgesetzt bis eine Reduzierung oder Absetzen in Zusammenarbeit mit Deinem Arzt angeraten scheint.
Ich würde mich freuen, wenn Du diesen Weg gehen würdest. Zum Wohl Deines Kindes.
P.S.:
„Gesunde Mischkost“
In einer aktuellen Studie wurde folgendes festgestellt (Eur J Nutr. 2015 Oct 26):
„Bei den Veganern war die Aufnahme von Calcium niedrig und von Vitamin D und B12 grenzwertig.
47 Prozent der Veganer hatte einen Zinkmangel.
Von den Vegetariern wurde bei 58 Prozent ein Vitamin-B6-Mangel festgestellt und bei 34 Prozent eine zu niedrige Vitamin-B3-Zufuhr.
Bezüglich der Magnesiumversorgung schnitten die Mischköstler am schlechtesten ab, ebenso in der Versorgung mit Vitamin C, E, B3 und Folsäure.
Der Folsäuremangel in der Gruppe der Mischköstler war mit 58 Prozent besonders gravierend. Wider erwarten trat ein Vitamin-B12-Mangel in allen Gruppen selten auf. Die Eisenversorgung war in allen Gruppen gleich. …
Nach der Nationalen Verzehrsstudie II von 2008 gibt es eine Reihe von Mikronährstoffen, deren Versorgung in der gesamtdeutschen Bevölkerung als kritisch zu bewerten ist, wie Calcium, Magnesium, Zink, Selen, Vitamin D, C, B12 und Folsäure.“
Kein Wunder, wenn man den Kohlehydratempfehlungen der DGE folgt. Dann essen die meisten nämlich vor allem: Müll. Mehr als 50% jeden Tag. Empfohlen!
Mehl verliert |
% | Hitze zerstört | % |
Zink | 78% | Vitamin C | 100% |
Eisen | 76% | Biotin (Vitamin H) | 60% |
Magnesium | 85% | Folsäure | 100% |
Calcium | 60% | Vitamin B1 | 80% |
Chrom | 40% | Pantothensäure | 50% |
Phosphor | 71% | Vitamin B6 | 40% |
Mangan | 86% | Vitamin D | 40% |
Kupfer | 68% | Vitamin E | 55% |
Vitamin A | 40% | ||
Niacin | 25% | ||
Vitamin B12 | 10% |
„Also jetzt mal ganz deutlich. Vorsichtshalber. Was auch immer Sie beim Bäcker oder beim Konditor kaufen, hat genau diese zwei Tabellen hinter sich. Erst wurde Mehl gemahlen, dann wurde es heiß gemacht.
Und natürlich haben Nudeln den gleichen Weg hinter sich. Und wenn Sie ein kleines bisschen nachdenken, merken Sie, dass auch Kartoffeln und Reis heiß gemacht sind und außerdem Ihr Kalium und Zink ins Kochwasser verloren haben. Gleicher Prozess.
Und Sie, lieber Mitmensch, wundern sich, wenn Sie immer so müde sind. So leistungsschwach. So ohne Antrieb. So infektanfällig. Und ein bisschen später so krebskrank. “ (Dr. Strunz am 17.05.2018)