Was ist wissenschaftlich?

Hinweis

Die Bemerkungen zu „wissenschaftlich nicht bewiesen“ und ähnlichen Formulierungen ist vor allem den abmahnwütigen Kanzleien geschuldet, die das Heilmittelwerbegesetz als vorgeschobenen Grund für ihre Tätigkeit benutzen.

Tatsächlich tun sich hier Fragen auf, die bis jetzt nie befriedigend geklärt wurden.

  1. Der Gebrauch des Adjektivs „wissenschaftlich“ bezieht sich grammatikalisch auf die Art und Weise der Beweisführung. Solche Beweisführungen müssten mit wissenschaftlichen Methoden nachweisen, dass eine bestimmte Anwendungsmethode oder – technik nicht die behauptete Wirkung erzielt bzw. zum Schaden des Patienten ist. Grundsätzlich ist diese potentielle Widerlegbarkeit (Falsifizierbarkeit) ein wesentliches Kriterium von Wissenschaftlichkeit. Widerlegbarkeit setzt allerdings voraus, dass der Gegenstand der Untersuchung streng objektivierbar, quantifizierbar und reproduzierbar sein muss. Dies ist für die sogenannte tote Materie annäherungsweise möglich, für lebendige Systeme von vornherein zum Scheitern verurteilt (mit ein Grund warum geschätzt wird, dass mindestens 60% der „wissenschaftlichen Studien“ im medizinischen Bereich gefälschte Daten haben).

    Vernünftigerweise müsste dies genauso auf die Verfahren der sogenannten (Hoch-)schulmedizin angewendet werden. Da dies nicht möglich ist, ist die Medizin in wesentlichen Teilen streng genommen keine Wissenschaft.

  2. Diese Vorgehensweise wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt, da

    1. der Mensch aufgrund seiner Individualität keine oder nur begrenzt reproduzierbaren Ergebnisse liefert. Lebende Materie ist komplex strukturiert, dynamisch, besitzt ein Langzeitgedächtnis, ist nur begrenzt vorhersagbar, besitzt eine hohe Sensitivität usw. Daher sind Ergebnisse im Allgemeinen nicht reproduzierbar.

      Als wissenschaftlich gelten wiederholbare Versuche mit den denselben Ergebnissen. Was man in der „Wissenschaft“ versucht durch eine möglichst große bzw. genau selektierte Anzahl von Probanden statistisch auszugleichen.

    2. nur nachweisbar ist, dass etwas nicht funktioniert sprich keine Heilung erfolgt (Ist Heilung nur Symptomfreiheit? Aus Sicht der alternativen Therapiemethoden und natürlichen Heilweisen ganz bestimmt nicht!). Jeder einzelne Fall, in dem eine angewandte Methode zur Heilung führt (ohne zu schaden!), würde diese rechtfertigen. Rein wissenschaftlich.
  3. Ist eine Medizin umso besser je „wissenschaftlicher“ sie ist?

Wenn man jetzt bedenkt wie erfolglos die Schulmedizin bei Krebs oder chronischen Krankheiten ist …

Es muss daher nicht heißen „nicht wissenschaftlich bewiesen“, sondern „von der Wissenschaft nicht anerkannt“.

Wer oder was ist aber „die Wissenschaft“?

Prof. Dr. Fritz-Albert Popp, der durch seine Biophotonenforschung (Licht in den Zellen) weltberühmt geworden ist und die Probleme der Außenseiterrolle aus dem Effeff kennt, schrieb 1994:

Im Mittelalter war es nicht selten tödlich, als „ungläubig“ verdächtigt zu werden. Heute ist es für einige Gruppen unserer Gesellschaft existenzbedrohend, wenn man sie … mit dem Siegel der „Unwissenschaftlichkeit“ brandmarkt.

Geändert hat sich im Laufe der Jahrhunderte die Art der Gesinnung, die als verabscheuungswürdig verfolgt wird, nicht aber die wahre Gesinnung der Verfolger … Profiliersucht, wirtschaftliche Interessen und Unreife. Besonders auf dem Gebiet der Naturheilverfahren … haben es Ärzte, und vor allem natürlich Heilpraktiker, besonders schwer, sich dem Ruf „unwissenschaftlich zu sein“ zu entziehen. …

Ich muß gestehen, daß ich nicht in der Lage bin, eine sorgfältige Analyse des Begriffs „Wissenschaftlichkeit“ zu geben, noch schlimmer, ich kenne auch keine. Die wenigen Ansätze, die mir bekannt sind, stellen sich eher kritisch zu diesem Begriff und dessen Definierbarkeit dar.

Hier geht es um ein abstraktes Etwas, philosophisch und sozio-historisch sicherlich interessant zu durchleuchten, im realen aber schon immer der Mainstream der Wissenschaftler und wissenschaftlichen Institutionen (und früher der Kirche, Klöster, Leibärzte). Bekanntlich wurden und werden Außenseiter entsprechend verunglimpft, lächerlich gemacht, der Lehrstuhl entzogen , die Gelder gestrichen, die Veröffentlichung verweigert, die Berufsausübung streitig gemacht. Denken wir an Prof. Duesberg, an Dr. Wakefield, an Dr. Loibner und so viele mehr aus der jüngeren Zeit.

Die Gleichung ist recht einfach: Wes‘ Brot ich ess‘, des‘ Lied ich sing‘. Und wer das Brot gibt im medizinischen Bereich ist auf der ganzen Welt …? Richtig, die Pharma- und Rüstungsindustrie bzw. diejenigen, die dort die Macht haben. Die Macht, ganzen Staaten vollkommen sinnlose Medikamente aufzuzwingen (nachdem man vorher eine Epidemie erfunden hat). Diese Staaten hätten besser Hibiskustee gekauft.

„Eine  Forschergruppe aus Japan, Vietnam und Thailand untersuchte anhand von Zellkulturen die Wirkung von 11 verschieden Kräutertees auf das unter den Influenzaviren als besonders gefährlich angesehene Vogelgrippevirus. Dabei zeigte der Hibiskustee eine starke Fähigkeit, das H5N1-Virus zu neutralisieren, bzw. die entsprechenden Laborparameter zu senken. Der Hibiskustee wäre demnach eine echte Alternative zu dem weitgehend wirkungslosen und mit möglichen schweren Nebenwirkungen belasteten Tamiflu und anderen sogenannten Neuraminidasehemmern.“

Kein Gericht der Welt könnte objektiv festlegen, was „die Wissenschaft“ ist.

Der Versuch einer Klärung

Siebzehn Monate lang hatte das ZDN, das Zentrum zur Dokumentation von Naturheilverfahren e.V, einen Schriftwechsel mit verschiedenen Behörden und Institutionen geführt, um herauszufinden, wer für die Verleihung des Prädikats „wissenschaftlich anerkannt“ zuständig sei. Niemand erklärte sich für zuständig. Insbesondere nicht die Bundesärztekammer.

Ende 1992 wandte sich der damalige Präsident des ZDN, Dr. Schlebusch, an das damalige Bundesgesundheitsministerium, an Dr. Seehofer. Während sich dieses patientenfreundlich und der Naturheilkunde zugewandt gab, kassierte Dr. Schäuble als Bundesinnenminister ein Verfahren nach dem anderen als nicht beihilfefähig ein. Auf Nachfrage wer denn da beratend tätig wäre, wurde Dr. Schelhbusch wieder an das Bundesgesundheitsministerium verwiesen und an nicht näher benannte medizinische Fachgesellschaften.

Dr. Seehofer ließ daraufhin durch Prof. Dr. Manfred Steinbach antworten, dass das Ministerium „eine oder mehrere medizinische Fachgesellschaften bzw. den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer“ befragen würde. Letzterer hatte bisher so getan, als wüsste er von nichts. Dies wurde auch wieder auf erneute Nachfrage bei der BÄK (Bundesärztekammer) von Prof. Dr. E. Doppelfeld erneut bestätigt. Der weitere Schriftwechsel mit Prof. Dr. M. Steinbach brachte zu Tage, dass „ nicht einzelne Sachverständige dafür verantwortlich sind, daß bestimmte Methoden von der Beihilfefähigkeit ausgeschlossen werden, sondern vielmehr der Stand der allgemeinen wissenschaftlichen Anerkennung das maßgebliche Kriterium ist“.

Ah ja. Nebelwerfer auf voller Stärke.

Nächste Runde. Fragestunde im Bundestag. Inzwischen der 30.06.1993. Frau Würfel von der FDP hakt noch einmal nach. Und wieder geht der schwarze Peter an den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer. Man lässt nicht locker und die BÄK antwortet bezogen auf ein konkretes, aber symptomatisches Beispielverfahren (Hämatogene Oxydationstherapie – HOT), dass kein durch klinische Studien belegter Wirksamkeitsnachweis vorläge. (Sie merken schon, nach der Nebelwand „allgemeine wissenschaftliche Anerkennung“ wird es auf einmal sehr dünn. Klinische Studien müssten placebokontrolliert, zufallskontrolliert, also mit einer sehr hohen Anzahl an Teilnehmern und doppelblinde Studien, sein. Wer bezahlt die? Diejenigen, die ein Interesse daran haben, können das in der Regel nicht. Wenn Sie also lesen „nicht nachgewiesen“ heißt das nur, das es keiner bisher getan hat. Und wie oben schon dargelegt, wäre das nicht wissenschaftlich.

Frau Würfel wundert sich nun im März 1994, inwiefern die BÄK diese Therapie beurteilen haben könne, da sie sich doch als nicht zuständig bekannt habe.

Und es stellt sich heraus, dass die BÄK sehr wohl Gutachten abgegeben hatte. Unterschrieben von Prof. Dr. Doppelfeld. (Nomen est omen = Der Name ist Programm).

Man muss dazu wissen, dass damals ca. 2000 Ärzte und Heilpraktiker die HOT mit einwandfreien therapeutischen Erfolgen anwandten, wie es in der ZDN Dokumentation der besonderen Therapierichtungen und natürlichen Heilweisen beschrieben wurde. Diese Dokumentationen lagen den Ministerien und der Bundesärztekammer vor.

Wie zieht nun der Herr Prof. den Hals aus der Schlinge? Ganz einfach. Schwarzen Peter wieder zurück geben. Das BÄK schreibt: Der Bundesminister des Inneren (also Dr. Schäuble) entscheidet „aufgrund von sachverständigen Äußerungen des Bundesministers für Gesundheit“; wie? „ist uns nicht bekannt“.

Das erinnert an „Asterix erobert Rom“. Aufgabe Acht: Passierschein A 38 besorgen im „Haus, das verrückt macht“.

Keiner sagt: Wir handeln im Auftrag der Lobbyisten der Pharmaindustrie.

2006 wurde in der Zeitschrift der amerikanischen Ärztevereinigung JAMA konstatiert: Die Beziehungen zwischen Pharmaindustrie und Medizin seien „eine ernsthafte Bedrohung für die seriöse Medizin und für das Vertrauen, das Patienten in Ärzte haben. Sie höhlen die Integrität der wissenschaftlichen Medizin aus und schädigen Patienten.“

„Sehr perfide“ nannte Uwe Dolata, deutscher Korruptionsexperte der Kriminalpolizei, vor einiger Zeit die Methoden der Pharmaindustrie. „Sie geht vor mit einem Netzwerk der Korruption, das sie über Deutschland ausgeworfen hat.“ Politik, Verwaltungen, Ärzte und Krankenkassen seien vom Einfluss der Pharmalobby durchdrungen. Auch Forschungsberichte und Universitäten würden beeinflusst.

Dass im Bereich Medizin Desinformationen durch Lobbyisten weit verbreitet sind, berichteten auch die Zahnärztliche Mitteilungen. Ausdrücklich heißt es dort u.a., der Textbeitrag decke das Dilemma auf, „dass im ärztlichen Bereich an der Tagesordnung ist“ und dokumentiere, „in welcher Problematik unsere Wissenschaftswelt heute steckt.“

Und sogar das Bundeskriminalamt stellte fest: „Die kriminellen Strukturen im Gesundheitswesen sind nur noch vergleichbar mit der organisierten Kriminalität.“

Mehr darüber können Sie lesen auf http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/ unter „Big Pharma“ und download/Korrupte_Medizin_und_kollaborierende_Behoerden.pdf

Das berühmte Interview mit Dr. Seehofer im ZDF 2003:

ZDF-Sprecherin zu Horst Seehofer: „Heißt das denn, dass die Lobby wirklich so stark war dann, die Pharmalobby gegen die Politik, und Sie quasi dann da zurückziehen mussten?“ Horst Seehofer: „Ja, das ist so seit 30 Jahren, bis zur Stunde, dass sinnvolle strukturelle Veränderungen, auch im Sinne von mehr sozialer Marktwirtschaft im deutschen Gesundheitswesen, nicht möglich sind wegen des Widerstandes der Lobby-Verbände.“ ZDF-Sprecherin: „(…) Die Pharmalobby setzte sich durch – mit massivem Druck.“ Horst Seehofer: „Ich kann Ihnen nur beschreiben dass es so ist, und dass es so abläuft, und zwar sehr wirksam.“ ZDF-Sprecherin: „Aber es kann ja nicht sein, dass die Industrie stärker ist als die Politik, also letzten Endes – wer muss herhalten – muss die Politik sagen ‚Nein, so geht’s nicht’“ Horst Seehofer: „Ja – ich kann Ihnen nicht widersprechen.“ ZDF-Sprecherin: „Die Positivliste gescheitert. Zu teure oder nutzlose Medikamente müssen von den Kassen bezahlt werden, weil es die Pharmalobby so wünscht.“

Und auf solchen Grundlagen werden auch heute noch Gesetze gemacht. Auf solchem Morast werden Anerkennungen von Schadensfälle abgewiesen. Auf solch unethischem Verhalten beruhen Arzneimittelskandale und tausendfaches Leid der Betroffenen.

Von der Website der BÄK:

„Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer ist interdisziplinär aus Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete der Medizin zusammengesetzt. Seine Aufgabe ist die Beratung des Vorstands der Bundesärztekammer zu medizinisch-wissenschaftlichen Fragen, die insbesondere bei der Vorbereitung und Durchführung von Gesetzen und der ärztlichen Berufsausübung auftreten. Er erarbeitet nach der Beauftragung durch den Vorstand der Bundesärztekammer Stellungnahmen, Richtlinien bzw. Empfehlungen zu verschiedenen Themenkomplexen unter Berücksichtigung von ethischen Aspekten.“

Nach diesem obigen Schriftwechsel steht fest: Niemand in Deutschland hat die Legitimation festzulegen, welche Verfahren der Naturheilkunde als von der Wissenschaft anerkannt gelten dürfen und welche nicht! Oder haben Sie diese Leute durch eine demokratische Wahl dafür legitimiert?

Und unter uns

Wenn es Ihnen hilft, ist es Ihnen doch vollkommen egal, was irgendjemand „wissenschaftlich“ darüber denkt.

Wenn Sie nach jahrzehntelangem Medikamentengebrauch (z.Bsp. durch Betablocker) eine Herz- und Niereninsuffizienz haben, sie jeden Tag mit Schmerzen verbringen, die Ihnen als „hypochondrische Neurose“ bescheinigt wird, und kein Arzt Ihren massiven Nährstoffmangel bemerkt, dann sind sie einfach froh wenn dies behoben werden kann. Durch relativ einfache Dinge. Ganz „unwissenschaftlich“. Nein, das stimmt natürlich nicht. Es gibt tausende von Studien, die zum Beispiel die Wirkung von orthomolekularer Medizin beweisen. Es wird eben nur ignoriert. Damit lassen sich keine Milliarden scheffeln. Und schon gar nicht noch mehr Kranke erzeugen.

„Ich gestehe: über eine simple Methode, die hilft, freue ich mich mehr als über eine teure Therapie, die mit einer großen „Doppelblind-Studie“ bestätigt wurde. Wir müssen auch erkennen dass die wissenschaftliche Verbundenheit zur hervorragenden Erkenntnistiefe der Doppelblindstudie uns alle blind machten kann: Wer nur die Doppelblind-Studie gelten läßt, der begünstigt ausschliesslich teure Arzneimittel, bei denen Studien aus dem Umsatz finanziert werden können. Benachteiligt sind alle patentfreien Naturpräparate wie Vitamin D und pflanzliche Stoffe, da hier keine Finanzen bereitliegen.“ (Dr. med. Raimund von Helden)

Nachwort

Dr. Harald Wiesendanger hat dazu geschrieben:

„… „Die“ Schulmedizin, gibt es nicht. Was dafür gehalten wird, ist ein ideologisches Konstrukt, hinter dem bei näherem Hinsehen eine mächtige Fünfer-Allianz von Betonköpfen zum Vorschein kommt. Sie besetzen Lehrstühle an medizinischen Fakultäten; sie majorisieren die Vorstände der ärztlichen Standesorganisationen; sie haben das letzte Wort in staatlichen Einrichtungen wie Instituten, Kommissionen und Ämtern; in Kliniken sitzen sie auf Chefsesseln; bei den medizinischen Fachzeitschriften, den meinungsbildenden Organen, halten sie Redaktionen stramm auf Kurs.

Wohlwollend begleitet werden sie dabei von den Lobbyisten, Öffentlichkeitsarbeitern und Marketingstrategen der Pharmabranche, der verständlicherweise vor jeglicher Heilweise graut, die ganz ohne Medikamente auskommt.

Zu den Beweggründen, aus denen immer mehr Ärzte auf Distanz zu dieser Konstellation gehen, zählt unter anderem: wachsende Reflektion auf das eigene Berufsbild. Medizin ist kein Vollzugsorgan des etablierten Wissenschaftsbetriebs, sondern eine Dienstleistung: Sie soll Menschen helfen, die ihre Gesundheit verloren haben. Wenn ein Arzt zu Beginn seiner Tätigkeit das “Genfer Gelöbnis” – den vom Weltärztebund 1948 neu gefassten Hippokratischen Eid – ablegt, so gelobt er feierlich, „mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen“; keineswegs schwört er, erst ein Dutzend randomisierte, placebo-kontrollierte Doppelblindstudien abzuwarten, ehe er diesen Dienst antritt. Er gelobt: „Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein“ – aber nicht, dabei auf gewisse Mittel und Maßnahmen, wenngleich sie sich bewährt haben, von vornherein zu verzichten.